Früherkennung

Die idiopathische Skoliose entwickelt sich unauffällig – und wie „idiopathisch“ besagt – ohne feststellbare Ursache. Sie bewirkt eine dreidimensional verkrümmte Wirbelsäule, verbunden mit einer Verdrehung von Wirbeln, Fehlstellungen von Schultern, Brustkorb und Becken und unnatürlichen Bewegungsmustern.

Der Zeitpunkt ist entscheidend

Oft fallen die durch die Skoliose verursachten Veränderungen der Körperhaltung des Kindes erst während des pubertären Wachstumsschubs auf, wenn die Skoliose rasch zunimmt. Da im Alter von 12-13 Jahren gleichzeitig mit dem pubertären Wachstumsschub die Verknöcherung des Skeletts einsetzt, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Je fortgeschrittener die Verknöcherung ist, desto geringer sind die Möglichkeiten, den natürlichen Verlauf der Skoliose durch therapeutische Massnahmen zu beeinflussen.

Früherkennung ist einfach

In verschiedenen Ländern werden zur Früherkennung der Skoliose Reihenuntersuchungen von 10 - 13 jährigen Kindern durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil dieser Untersuchungen ist der „Adam’s – Vorwärtsbeugetest“ bei dem die durch die Rupfrotation verursachten Asymmetrien des Rückens (Rippenbuckel und/oder Lendenwulst) mit einem Skoliometer gemessen werden. Eine Schrägstellung von 7° gilt als sichere Indikation für die Notwendigkeit einer Korsetttherapie (Bunnell).

Adams-Vorwärtsbeugetest

Durch den einfachen Adam’s - Vorwärtsbeugetest lassen sich auch von medizinischen Laien Rippenbuckel und/oder Lendenwulst als deutliche Anzeichen einer Skoliose feststellen, ohne dass dazu ein Skoliometer nötig wäre.

Das Kind wird gebeten, sich mit geschlossenen Füssen und gestreckten Knien nach vorne zu beugen und die Arme dabei hängen zu lassen, Mögliche Anzeichen für eine Skoliose, wie Unregelmässigkeiten der Rippenbogen oder durch eine Rumpfrotation verursachte Deformation des Rückens (Rippenbuckel und / oder Lendenwulst) werden dabei deutlich und schnell erkennbar.

Adams Vorwärtsbeugetest

Bei deutlichen Unregelmässigkeiten besteht ein Skoliose-Verdacht, den Sie so rasch wie möglich durch einen Kinderarzt oder Kinderorthopäden abklären lassen sollten. Details siehe Info-Blatt der SRS (übersetzt).